Erleuchtete Gartennächte  

Wenn die Schriftstellerin Vita Sackville-West Abends oder des Nacht ihren Schreibturm in Sissinghurst verließ, so hatte sie extra einen Gartenbereich nur mit silberfarbenen und weiß blühenden Pflanzen bestückt, um auch in der Dämmerung und bei Mondschein auf ihren Weg, zurück zum Haus, den Garten erleben zu können.

Heutzutage stehen uns dank der modernen Beleuchtungstechnik  viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung den Garten auch des Nachts zu geniessen. Ein optimal ausgeleuchteter Garten ist eine Bereicherung der Wohnsituation und verlängert die Nutzungsdauer vom Tag bis in die Nacht hinein. Ein gut in Licht gesetzter Garten ist vom Inneren des Hauses erlebbar und erweitert optisch die Wohnräume. Dabei ist das richtig Mass entscheidend. Die Beleuchtung  darf weder zu grell noch zu schwach sein.

Wege und vor allem Treppe müssen gut ausgeleuchtet werden, ebenso wie die Eingänge. Dabei könne Bewegungsmelder Energiesparen helfen und Diebe abschrecken. Die Melder müssen aber so angebracht werden, dass nächtliche Katzenspaziergänger oder sich im Wind bewegende Blätter nicht ständig das Licht angehen lassen. Die Ausleuchtung des Gartens soll ihm eine Rahmen geben, d.h. den Gartenhintgergrund sanft erhellen. Besonderes auffällige Einzelgehölze oder Gruppen, wie z.B. ein alter Olivenbaum oder auch Skulpturen werden in diesem Bild dann in Lichtszene gesetzt. Dafür bedarf es mindestens zwei besser drei Bodenstrahlern pro Baum. Auch hohe Palmen sind es wert, sie ins recht Licht zu rücken. Hier benötigen Sie aber besonders weit strahlende Lampen, um mit dem Licht bis zur Krone zu gelangen. Ein beleuchtetes Wasserbecken oder Pool erzeugt eine magische Stimmung, da sie das Licht durch die Wasserbewegung tanzen lassen. Licht kann auch selbst als Kunstobjekt eingesetzt werden. Dabei bietet die Glasfasertechnik ungeahnte Möglichkeiten, wenn auch etwas kostenintensiv.

Dank der heutigen LED-Technik ist es möglich seinen Garten energiearm zu erhellen. Die Anfangskosten sind zwar höher als bei konventionellen Halogenstrahlern , amortisieren sich aber schnell. Zudem kommt es dank der LED-Technik nicht mehr zu Verbrennungen bei Pflanzen oder auch Menschen, denn die früheren Bodenstrahler erhitzten sich zum Teil sehr stark. Auch Insekten werden nicht von dem Licht angezogen. Wichtig ist einen warm-weissen Leuchtkörper zu verwenden, damit die Farben als natürlich und angenehm empfunden werden. Der Lichtschein sollte vom Betrachter weg leuchten, damit er nicht blendet. Störende, von aussen kommende Lichtquellen, wie z.B. Strassenlaternen sollten abgepflanzt werden. 

Und bei soviel Gartenbeleuchtung darf das Haus nicht vergessen werden. Auch die Fassade braucht, als wichtiger Hauptbestandtteil des Anwesens, ein Lichtkleid. Bei festlichen Anlässen können Fackeln und Lagerfeuer noch zusätzlich als Stimmungsmacher eingesetzt werden. Eine einfache Beleuchtungsart ist eine mit sandbefüllte Butterbrottüte, in die ein Teelicht gesetzt wird.

Zur Weihnachtszeit kann sich jeder, der Spass daran hat, lichttechnisch so richtig austoben. Lichterketten, Lichterkugeln und –sterne, der Markt bietet für jeden Geschmack etwas. Und unsere Inselhauptstadt Palma erstrahlt ab dem 01. Dezember in seinem prächtigsten Weihnachtsglanz. Hier findet man viele wunderschöne, inspirierende Anregungen für den eigenen Garten.

Verfasser:         
Erika Könn
Ingenieurin für Garten- und Landschaftsarchitktur
www.erikakoenn.com